23. Juni 2008

auf der suche nach mr. big

vor zwei wochen berichtete der stern über die tollen frauen unseres landes und die unfähigkeit, den richtigen mann zu finden. the city without sex. viele kurzinterviews berichten alle über erfolgreiche single-frauen, in eigentlich erschütternder art und weise - wäre es nicht eigentlich so amüsant, könnte man schreien. und sich fragen, warum das so ist: warum haben männer soviel angst, eine tolle frau zu haben?

wir sind nicht zu alt, nicht zu hässlich, nicht zu reizlos. bringen intellekt mit und charme. die meisten sogar humor. sind flexibel, offen, liebevoll - und meistens alleine. denn im stechen um mr. right haben wir gegen die chantals, jaquelines und chayennes mit pinkem top und pornobrille leider in der entscheidenden phase verloren.

wie immer kann man das thema von zwei seiten beleuchten. entweder sind wir einfach zu anspruchsvoll, oder die mr. rights zu weich oder gar zu kraftlos, sich einer frau privat auf derselben intellektuellen ebene zu stellen.

der anspruch. was wir suchen, ist simpel. er muss nicht der schönste, tollste, beste sein. er muss nicht die fitness erfunden haben und auch nicht ständig die tür aufhalten. auch rosen wollen wir nicht ständig. aber wenn man aufblickt, muss er einen schatten werfen. wir müssen nicht aufschauen zu ihm, aber wenigstens geradeaus. nicht beruflich, denn das ist nebensächlich, solange man weiss, man ist auch mit problemen des alltags zwischen neun und achtzehn uhr gut bei ihm aufgehoben. kann sich mal etwas von der seele reden und konstruktiv etwas zurück erwarten, ohne noch vorher kurz eine vorlesung in bwl, jura oder personalführung gehalten zu haben. der draht muss einfach da sein.

und es stellt sich raus: nur wenige männer wollen das. eine frau, die mit ihrer personalverantwortung, einem fall vor gericht oder einer anstehenden bypass-op ein problem hat und dies beim abendbrot erzählt, scheint irgendwie den grundgedanken des plätschernden gesprächs beim essen zu stören. da doch vielleicht lieber die storys über die vergeigte ablage, die böse kollegin oder den motzenden chef, als der kaffee nicht pünktlich da war. die studiVZ gruppe dazu steht: lieber wär ich blond und blöd.

und ohne mit der wimper zu zucken könnte ich aus den vergangenen 12 monaten real-beispiele beschreiben, die genau davon erzählen. und je nach art des weiblichen freundeskreises kann das jede frau um die 30, sich selber mindestens einmal eingeschlossen.

die lehre daraus ist traurig aber unumstößlich: so wird es sein, so wird es bleiben. die erfahrung zeigt uns: mit partnern, die man im gespräch schon im ersten schachtelsatz verliert, da sie inhaltlich nicht mehr hinterher kommen, ist die beziehung vorbei, wenn die geduld erschöpft ist. und wir selber sind für die mr. bigs nur für einen monats-fling interessant – maximal.

hoffnung hatten aber alle, die sich im stern outeten. gott sei dank, ladies – denn die stirbt zuletzt!