30. Oktober 2007

falling down


manchmal gibt es ja so tage, da weiss man: ich raste gleich aus, und keiner kann mich stoppen. kleinigkeiten geben den auslöser zu grossem, und ehe man sich versieht, spricht der mund schon wacker drauf los, bevor sich das gehirn einschalten konnte.

heute ist so ein tag. und wie an den anderen tagen auch, an denen ich mich über kleinigkeiten schwarz ärgere, liegt es an der inkompetenz, service-unbereitschaft oder ganz platt den schlechten manieren meiner mitmenschen. wie kann es sein, dass manche einfach keine grundsätzlichen verhaltensformen gelernt haben, diese irgendwann vergassen oder auch nur für gewisse zeit ausblenden, wenn sie meinen, es müsse gerade nicht sein. wie kann man sich fremden gegenüber einfach benehmen wie eine offene hose?

ich werd heute nacht wach zu jan delay - mein klingelton, "alles ist im arsch", der mich durch die letzten monate brachte. blick auf den wecker, kurz nach 5. what the fuck. blick aufs handy. mir unbekannte nummer, später finde ich heraus: schwäbisch hall. ich geh natürlich ran - murmel irgendwas von ja bitte und was ist denn wohl. "haaallloooo?" jaja, bin ja dran. "isch hät gärnamal ihr mann gsproche." fuck, wie redet der denn? und wie? meinen mann? ich schau mich um. otto - telefon für dich. ich sage aber "ai hiä gibs kai mann." und werde promt gefragt "wä isch dänn do?" ... ich sag meinen namen und: der drecksack legt einfach auf!! ohne ein "entschuldigen sie die störung!" oder "das tut mir leid, dass ich sie geweckt habe!" - hallo? fünf uhr morgens! ich bin wach und sauer, noch ehe die sonne aufgeht. das kann ja was werden. 2 minuten später schellts wieder. ich geh wieder ran und knatsche in den höhrer: verwäääääääääählt alter! klick: wieder aufgelegt. beim dritten mal drück ich ihn weg und stell das handy stumm.

dann, auf dem weg zur mittagspause. wir warten auf den aufzug. in unsere etage kommt man nur mit chip, oder wenn man hochgelassen wird. die fahrstuhltür geht vor mir auf und 2 typen stehen drin - marke pumpgun. mein kollege fragt sehr höflich: kann ich helfen? und ihm schallt entgegen: "na klar, ich will raus!" ich hab gedacht, mein schwein pfeifft und gleich werde ich zeuge einer prügelei direkt vor ort, aber wir steigen schnaufend ein und fahren runter.

3 minuten später an der tankstelle ist es dan soweit. ich tanke voll und gehe zahlen, mit kreditkarte. separat bestell ich eine packung zigaretten. die kreditkarte wird durchgezogen, alles tippitoppi. nun muss ich dazu sagen, dass ich noch aus amerika-zeiten eine karte habe, die nicht unterschrieben ist, sondern mit dem hinweis versehen, man möge mich bitte nach meinem ausweis fragen. ist da so usus und wirklich sinnvoll, wen man bedenkt, dass da drüber wirklich alles mit cc bezahlt wird. noch nie hatte ich hier ein problem damit. die alte schaut mich allerdings sehr sehr kritisch an und zischt: was soll das denn sein?? ich ziehe also meinen ausweis raus und erkläre ungefragt, dass sie meine unterschrift hier abgleichen könne. das seie nicht rechtens. aha. gut - weiter? man müsse kreditkarten unterschreiben. nein, sage ich, das sei einem freigestellt, eine referenz zur unterschrift unterzubringen, wenn einem danach ist - und mir war danach. sie sei nicht verpflichtet, die kreditkarte anzunehmen. nochmal die situation: die keditkarte war schon durchgezogen und ich hatte unterschrieben, mit einem unterschriftsvergleich zum perso. da war es leider um mich geschehen und ich leg mich also mit der schrulle an. so eine frechheit. ich knall ihr noch 4 euro für die kippen hin und schnaufe raus.

was ist denn bitte so schwierig dabei, mit gästen und kunden nett umzugehen? das sollte ich mir mal erlauben. ich wäre den kunden schneller los, als dass ich den patzigen satz beendet hätte! es gehört doch bitte dazu, seinem gast zu danken und einen schönen tag zu wünschen. oder sich vorzustellen, wenn man irgendwo vorspricht. oder sich für einen fehler zu entschuldigen.

ich bin mir sicher, dass man sich auch mal irgedwann darauf geeinigt hatte, dass der knigge irgendwie für alle zählt - was wurde denn daraus?

mein learning der letzten zeit steht: nichts mehr gefallen lassen. wer nach auf die fress schreit, hat auch auf die fress verdient. punkt.

15. Oktober 2007

homage an bff

ziemlich leichtfertig geht man in einigen teilen dieser welt mit dem wort "freund" um. die englische sprache macht zum beispiel gar keinen unterschied zwischen "freunden" und "bekannten", und bezeichnenderweise hat man das gefühl, gerade in amerika würde es auch auf diesen feinen unterschied nicht ankommen. alle sind oberflächlich gesehen freunde, die leute, mit denen man sich täglich umgibt und zeit verbringt. ex-freunde werden auf einmal zu freunden, arbeitskollegen, kunden - wer noch? bald auch der wurstfachverkäufer und der mann, der mir meine zigaretten jeden morgen verkauft? was ein dummer quatsch.

heute morgen hatte ich diesen gedanken, während CAKE mir entgegenschallte: "to me, coming from you, friend is a four letter word". richtig. wir befinden uns mittlerweile in einem alter, in dem das casting zum besten freund abgeschlossen ist und man sich besser darauf verständigt, seine wahren freunde und freundschaften auszubauen. sich nicht mehr in der oberflächlichkeit zu verrennen, denn das, was die welt für uns bereit hält, wird immer schwieriger und wir können uns glücklich schätzen, ein paar wirkliche wegbegleiter zu haben, die einem das leben versüssen.

was man an einem wirklichen freund hat, wird schnell klar, wenn man erkennt: er kennt mich besser als ich mich selber. kein überflüssiges geschwätz, keine floskeln, nur klare worte. ehrlich und direkt, völlig unverhüllt. und man versteht: er hat recht. er hat einfach so recht.
wenn kurze worte einen zu tränen rühren und man versteht, da macht sich jemand mal so richtig gedanken. selbstlos, einfach nur, damit es mir besser geht.

solche freunde sind eine unschlagbare erfindung der natur. ich bin sicher, dass kein mensch fähig ist, mit sich selber durchzukommen, hat er nicht einen besten freund an seiner seite. ohne sie fehlt die perspektive, die tiefe, der rückhalt. in wirklich sehr sonderbaren fällen kann man ohne seine besten mates sogar sein liebesleben nicht alleine auf die reihe kriegen. wie das leben halt so spielt.

man sollte sich ruhig öfter mal sagen lassen, wer man ist und was für einen gut ist, wenn es aus der richtigen richtung kommt. oftmals ist man verwundert darüber, wie einfach sich das leben auf einmal darstellt...

7. Oktober 2007

white lies


die lüge ist ein sehr trauriger ersatz für die wahrheit, aber sie ist der einzige, den man bis heute entdeckt hat.

(elbert hubbard - schriftsteller und verleger, 1856-1915)