13. März 2008

das schwelgen in belanglosigkeiten


jene phrase prägte ein bekannter vor ein paar wochen, im bericht über einen abend mit kollegen und aufgekratzten weibern ohne bedeutung und schilderte die vergeudete zeit, die er damit zubrachte, die grosse bespassung auf den tisch zu bringen. und seit dem frage ich mich: wie oft schwelgen wir tatsächlich in dingen, die nun überhaupt keine relevanz für den verlauf der dinge, das weiterkommen in einer sache oder das leben an und für sich haben. und weiss: zu oft.

prozentual gesehen warscheinlich häufiger als sich mit themen zu befassen, die wichtig sind, und vermutlich sogar die meiste zeit des tages. wenn man einen serviceorientierten job ausübt, tut man mitunter nichts anderes.

quätschen mit kunden hier und da, die ausser blabla nichts von dem preisgeben, was gerade tatsächlich passiert, telefonate mit freunden über den job, der einem eh eigentlich egal ist und diskussionen mit dem partner über dinge, die unwichtiger nicht sein könnten. sieht man freunde, hält man sich die meiste zeit, die einem gegeben ist, damit auf, dummes zeug zu erzählen, damit man es lustig hat, bespricht vielleicht probleme, die keine sind, um auch das beim ordern des nächsten mojitos wieder zu vernachlässigen. die meiste zeit ist an der oberfläche schluss.
und manchmal kommt man selbst da nicht hin.

mich verfolgt der gedanke, dass die immer so gern zitierte spassgesellschaft, von der wir uns immer am liebsten lossagen möchten, uns tatsächlich eingeholt und uns mit totalem wums überrollt hat. warum ist das so, dass niemand mehr ernsthaft fragt, wie es einem wirklich geht, und die zeit mitbringt, mal ins thema einzusteigen? warum kürzen wir den salmon über das tralala nicht mal ab, um eine wirkliche frage zu stellen?

umso wohltuender ist es jedoch, wenn man mal einen abend mit tatsächlichen themen verbringt und merkt: es geht doch. wenn man weiss, was man an dem gegenüber hat. wenn man bestärkt und hinterfragt wird und sich auch nachhaltig noch mit worten beschäftigt. respekt.

bestimmt geht es nicht ohne das tralala. lustig ist es manchmal, und befreiend zugleich, wenn man sich den namen des gegenüber nicht merken muss, während man auf einer nichtssagenden party einen schirmchendrink nimmt. und man abends sagen kann: mensch, war das lustig, aber mit wem hab ich da noch 3 stunden an der bar gestanden?

aber wie in allen dingen im leben gilt auch hier: die mischung machts. und vielleicht tut es dem einen oder anderen mal gut, die eigene ratio mal zu hinterfragen.