22. November 2007

alles, was zählt


chapeaux, herr petzold. nach einer langen durststrecke über augen-op's und alterspflege nun mal wieder ein titel-thema, was bewegt. ein thema, über das sich lohnt, zu schreiben. der heutige stern berichtet über "was im leben wirklich zählt". über menschen und ihre entscheidungen. über werte, über ängste. über freundschaft. und über geld.

was wichtig ist, entscheidet jeder für sich. wertvorstellungen und lebensphilosophien könnten unterschiedlicher nicht sein, selbst in gleichen altersgruppen. ich glaube, wir anfang-30er sind hier an einem scheitelpunkt des lebens, bzw. an dem punkt, an dem das erste mal werte differieren und von enormer bedeutung sind. unser leben wirklich prägen. die fragen nach dem, was wir sind, und dem, wo wir hin wollen, settled sich so langsam und man erkennt für sich selber, wo das eigene glück liegt - und wo beim besten willen nicht. der erste sprung in der karriereleiter ist getan, man hat im zweifel das erreicht, wovon man die vergangenen 5 jahre sprach - job, geld, ausland. hats gesehen und sich daran gewöhnt. aber macht das glücklich, und geht es so nahtlos weiter? oder liegt der wert eigentlich mittlerweile woanders - vielleicht bei familie, dem partner - oder auch nur in faktor freiverfügbare zeit? dinge, an die man zuvor nicht denken wollte.

der stern zitiert hier einen berliner philosophen. was den menschen treibe, sei die sehnsucht nach glück. und im verständnis der moderne sei glück letztendlich die maximierung von lust und die minimierung von unlust. und stellt die frage, ob lust denn wohl unendlich maximierbar sei. eine wirklich tiefgründiger gedankengang folgt: lust ist steigerbar im sinne von hochgefühlen - so wie gutes essen, guter wein, guter sex -, hielte aber nicht lange vor. was zählt, sind die zeiten zwischen den kicks, was geschieht da? eigentlich ginge es um mehr bei der frage nach der sehsucht nach glück, nämlich um die frage nach dem sinn. "wo sinn erfassbar wird, ist glück die folge."

und da ist ne menge dran. so viele menschen sind unglücklich mit sich und ihrem leben, ihrem umfeld, weil sich einfach kein roter faden durch ihr leben zieht. weil sie niemanden zum teilen haben, zum lachen, keine konstante bindung. und fakt ist: je mehr man voranschreitet, desto mehr brauch man diese konstante in seinem leben, um nicht irgendwo auf der strecke verloren zu gehen.

wie wahr das ist, merkt man erst, wenn sich für sich selber der sinn erschliesst. unlust, im sinne von schmerz oder belanglosigkeit, wird erst greifbar, wenn man den sinn kennengelernt hat. wenn sich auf einmal alles wie ein puzzle zusammenfügt, auch wenn man zuvor dachte, das puzzle wäre halbfertig auch schon ok. wie schön es ist, wenn man sich zurücklehnt und feststellt: endlich alles gut.

die quintessenz steht. was zählt, ist glück. und zwar das, was von innen kommt. das glück, das nachhaltig da ist und einen auch in fiesen momenten glücklich sein lässt. eben dieses, das die seele beruhigt. so, dass man wirklich man selber ist.